Blauglockenbaum (China)
Der Blauglockenbaum (auch Paulownie) ist in Zentral- und Westchina beheimatet. Er wurde schon früh als Zier- und Forstbaum in Japan eingeführt und wurde dort im 19. Jahrhundert von dem Botaniker Philipp Franz von Siebold entdeckt und nach gebracht. Siebold benannte den Blauglockenbaum nach Anna Paulowna, der Tochter des russischen Zaren Paul I.
Die extrem schnellwüchsige (anfänglich bis 2m Jahresaustrieb) Paulownie wächst in der Regel einstämmig und erreicht Wuchshöhen und -breiten von 8 bis 15 Metern. Die Kronen sind locker aufgebaut, rundlich und schwach verzweigt. Die Triebe sind auffallend dick, wirken etwas steif und besitzen eine olivgrüne bis hellgraubraune Rinde. Noch vor dem Blattaustrieb von April bis Ende Mai schmückt sich die Paulownie mit einem einzigartigen Meer aus 20-30 cm großen lilablauen oder -violetten und sanft duftenden Blütenrispen. Erst im Verblühen kommen die riesigen, hellgrünen und herzförmigen Laubblätter zum Vorschein. Sie sind zwischen 30 und 40 Zentimeter groß, spenden im Sommer Schatten und wiegen sich sanft rauschend im Wind. Erst spät im Herbst fallen die Blätter und lassen am Baum die auffälligen kapselartigen glockenförmigen Früchten, die über den Winter schmückend am Baum hängen.
Die Paulownie benötigt einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort mit nicht zu armen, mäßig trockenen Böden um zu einen besonders exquisiten Baum heranzuwachsen, der in allen Jahreszeiten erfreut und so gut wie nie Probleme mit Krankheiten und Schädlingen hat.
Habitus | mittelgroßer Baum, 8-15 m hoch und breit; schnellwüchsig; breit rundkronig, im Alter schirmförmig, meist schief- und kurzstämmig, anfänglich extrem schnellwüchsig, 100-200 cm lange Jahrestriebe |
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Blatt | herzförmig, bis 50 cm groß, grün; samtig-behaart, keine Herbstfärbung oder unscheinbar gelb |
Blüte | üppiges Blütenmeer mit 20-40 cm großen lilablauen oder -violetten Rispen; Einzelblüte trompetenförmig, Schlund gelb; vor dem Laubaustrieb; zarter Duft |
Frucht | eiförmige bräunliche Kapseln mit winzigen mohnähnlichen Samen; mehrere Jahre am Baum haftend, im Wind raschelnd und klappernd |
Wurzel | Tiefwurzler, unempfindlich |
Standort | sonnig, schattenunverträglich; hitzeverträglich, wärmebedürftig; windgeschützt |
Boden | sehr trocken bis feucht; schwach sauer bis stark alkalisch |
Härtegrad | Zone 7b (-14,9 bis –12,3 °C) |
Faunabaum | Bienenweide |
Synonyme | Paulownie |